Mit dem Fahrrad bewegen wir uns seit Kindesalter fort. Meist aus Mittel zum Zweck, um schnell und unkompliziert von A nach B zu kommen. Meistens waren es kurze Strecken wie der Schulweg, zu Freunden und heute zum Einkaufen. Irgendwann begann Kathi den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zu bestreiten. Angespornt wurde sie durch den sogenannten “Fahrrad-Spaß” ihrer damaligen Firma. Dort bekam man für eine definierte Distanz des einfachen Arbeitsweges einen Stempel auf eine Karte. Wenn diese Karte voll war, landete diese in einer Lostrommel. Die Sommersaison über konnte man seine Gewinnchancen durch häufiges Fahren erhöhen. Als Gewinn lockten jedes Mal einige Einkaufsgutscheine. Ich fing nach einiger Zeit ebenfalls an den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zu bestreiten. Somit radeln wir beide quasi täglich das ganze Jahr über zur Arbeit und zurück. Bei Kathi sind es in Summe ca. 25km und bei mir 54km. Neben dem Arbeitsweg hat mich Ende 2015 das Rennradfahren sehr gereizt. Mittlerweile haben es mir auch die langen Strecken sehr angetan. Wenn es die Zeit zulässt werden also auch Strecken jenseits der 200km bestritten. Gerne auch mit minimalem Gepäck mit einem Ziel in der Ferne und ein paar Übernachtungen.
Die Idee unserer Radreise hatte ihren Ursprung auf dem Elberadweg im Sommer 2017. Auf der Radreise ist uns bewusst geworden, dass die Kombination aus dem doch zügigen Vorankommen und der Möglichkeit währenddessen die Umgebung erfahren zu können besonders schön ist. Des Weiteren ist man immer draußen und das machen wir in unserer freien Zeit am liebsten. Aus diesem Grund hatten wir uns auf dem Elberadweg mit Pensionen und dem Zelt je nach Wetterlage abgewechselt. Damals starteten wir in Hamburg und fuhren innerhalb einer Woche bis an die tschechische Grenze nach Bad Schandau. Dort reifte der Gedanke einer längeren Tour und wir sponnen vor uns hin wo es den hin gehen könnte. Da wir beide Italien gerne mögen und Kathi dort sogar ein paar Jahre in ihrer Kindheit gelebt hatte, war uns klar, dass es auch durch Italien gehen sollte. Schlussendlich suchten wir uns den südlichen Zipfel als Startpunkt aus und das Ziel sollte unsere Heimatstadt Hamburg sein. Als Zeitraum kristallisierten sich zwei Monate heraus, da dies gut mit unserer Arbeit vereinbar war. Die grobe Planung der Route stand schnell fest, da es in Deutschland auch viele nette Ecken gibt und wir auch gerne Holland mit dem Fahrrad bereisen wollen. Grob waren 3000-4000km angedacht und diese Strecke sollte in 40 Radtagen bestritten werden. Die restlichen 20 Tage sind zum Besichtigen und Ausruhen übrig.
Auf Grund der Flugverbindungen wird der Start in Catania erfolgen. Auf Sizilien werden wir eine kleine Rundtour um den Ätna machen und im Anschluss mit der Fähre übersetzen. Die grobe Route führt teilweise an der West-Küste und teilweise im Landesinneren entlang. Über Rom und Pisa geht es in Richtung von Mailand und Varese (ehemalige Heimat von Kathi). Von Lugano aus wollen wir über die Alpen zum Bodensee. Wenn es die Zeit erlaubt besteht die Möglichkeit den Innradweg in Richtung des Chiemsees zu fahren und unsere Freunde dort zu besuchen. Dies wären 500km extra mit weiteren 5 Tagen, da es von dort auch an den Bodensee gehen soll. Dann geht es weiter zu den Rheinfällen und im Anschluss durch den Schwarzwald in Richtung Eifel. Das nächste grobe Ziel sind Gouda und Amsterdam im Fahrrad-freundlichen Holland. An der Nordseeküste wird es dann weiter in Richtung Hamburg gehen.
Wo es uns genau lang führen wird, könnt Ihr dann ab dem 18. Mai hier lesen.
Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden!
In diesem Sinne, Kette rechts und genießen!
Hallo, Ihr beiden verrückten Radfahrer aus HH,
über Euere Karte haben wir uns sehr gefreut und denken manchmal an Paestum zurück. Euere Tour haben wir immermal wieder verfolgt und auch gelegentlich den Kopf über die Strapazen Euerer Tour geschüttelt. hier könnte man ins philosophieren kommen, ob nicht doch der Weg das Ziel ist und nicht etwa die Leistung, die man vollbracht hat. Die vorbeirauschende Landschaft habt Ihr sicher dennoch genossen. Nur auf recht befahrenen Straßen ist der Spass weg, was wir in Apulien schon bei kurzen Strecken festgestellt haben. Trotz Turbo, der höchsten Stufe beim E-bike, kommt man nicht schnell genug auf eine ruhigere Straße. Wir werden in Euere Homepage schauen, ob Ihr nicht demnächst über die Ostsee paddelt.
Viele liebe Grüße
Wolfgang und Beate